Unzählige Reize prasseln über unsere Sinne täglich auf uns ein. Unser Gehirn verarbeitet diese Informationen und es entstehen Gedanken und Gefühle – viele davon sind nicht positiv. Und obwohl unser Gehirn in der Lage ist, enorme Mengen an Informationen zu verwalten, fühlen wir uns oftmals überfordert. Die Folgen können psychische und physische Erkrankungen sein. Und das spürt unser Körper in Form von Stress, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Anspannung und so weiter.
Damit es nicht so weit kommt, ist es wichtig, die Flut an Sinneseindrücken und Gedanken zu stoppen oder zumindest für einen Zeitraum zu vermindern. Mit Hilfe einer Meditation kann das gelingen. Die meditative Ruhe lockert unseren Geist auf, verleiht unserer Psyche mehr Harmonie, entschleunigt unseren Körper und besänftigt unser Verhalten.
Die Mantra Meditation ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Ruhe, Gelassenheit und Entspannung zu finden und den Akku wieder aufzuladen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Mantra?
Wie wirkt ein Mantra bei der Meditation?
Das passende Mantra für Deine Mantra Meditation
Mit einem klassischen Mantra meditieren
Mantra Meditation lernen: die Schritt für Schritt Anleitung zum Meditieren
Fazit: finde mit der Mantra Meditation Deine innere Ruhe
Was ist ein Mantra?
Der Begriff “Mantra” hat seinen Ursprung in den altindischen Sanskrit Schriften (den Veden). Ein Mantra ist eine heilige Energieformel, die oft in Form einer Anrufung, eines Gebetes oder bei der Meditation verwendet wird. Eine Silbe, ein Wort oder sogar ein ganzer Vers: all das kann ein Mantra sein. Mantras lassen sich ganz unterschiedlich ausdrücken. Man kann sie singen, summen, sprechen, denken, flüstern, chanten oder auch aufschreiben.
Wie wirkt ein Mantra bei der Meditation?
Um die im Mantra enthaltene positive Energie freizusetzen, ist es wichtig, das Mantra fortwährend zu wiederholen. Mit der Zeit entfaltet sich die Wirkung der Mantra Meditation: der Geist wird frei und klar, unerwünschte Verhaltensmuster können sich schwerer durchsetzen, negative Gedanken verlieren nach und nach an Bedeutung, störende Blockaden werden gelöst und man strebt einen höheren Bewusstseinszustand entgegen. Durch das beständige Rezitieren entstehen zudem Klänge, die im Körper wahrnehmbare Schwingungen auslösen und zu tiefen spirituellen Erlebnissen führen können. Ganz wichtig bei der Mantra Meditation ist der Zweck: Möchtest Du ein bestimmtes Chakra aktivieren? Fokussierst Du Dich auf Dein Mitgefühl und Deine Liebe? Sehnst Du Dich nach Glück und Frieden? Oder möchtest Du Deine innere Stärke und Gelassenheit fördern? Wie Du siehst, gibt es sehr viele Zielsetzungen, die Du bei einer Mantra Meditation verfolgen kannst. Werde Dir darüber klar, was genau Du erreichen möchtest und wähle dann Dein passendes Mantra aus, mit dem Du Dich voll und ganz identifizieren kannst.
Das passende Mantra für Deine Mantra Meditation
Wenn Du mit einem Mantra meditieren möchtest, suche Dir ein Mantra, dass Dir gut tut. Dein persönliches Mantra kannst nur Du alleine bestimmen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: nur DU weißt genau, welches Thema Dich gerade beschäftigt oder was für einen Zustand Du Dir wünscht. Ein Mantra könnte Dir zum Beispiel in folgenden Situationen weiterhelfen:
- Du befindest Dich in einem emotionalen Tief
- Du zweifelst an Dir
- Dir mangelt es an innerer Stärke
- Du bist nicht gelassen
- Es fällt Dir schwer, Dich zu motivieren
Du kannst für Deine Mantra-Meditation ein traditionelles buddhistisches oder ein modernes (selbst überlegtes) Mantra nutzen.
Ein eigenes Mantra zu entwickeln ist ganz einfach. Wie wäre es mit folgenden Inspirationen:
- Ich bin glücklich
- Ich bin gesund
- Ich bin schön
- Ich liebe mich
- Ich liebe alle Lebewesen
- Ich liebe meine Arbeit
Für welche Variante Du Dich auch entscheidest, beachte bitte die zwei einfachen Regeln:
Regel Nummer 1: Dein Gebet, egal ob es nun ein einzelnes Wort oder ein längerer Satz ist, darf KEINE negative Energie enthalten. Vermeide daher Begriffe, die “schädlich” oder mit unangenehmen Assoziationen behaftet sind. Dein Mantra soll in jedem Fall eine positive Ausstrahlung haben. Achte darauf bei der Wortwahl.
Der Satz “Stress hat bei mir keine Chance” kann zum Beispiel genau das Gegenteil von Ruhe und Entspannung bewirken. Das Wort “Stress” oder die Vorstellung einer (selbst erlebten) stressigen Situation führt dazu, dass sich unser Körper automatisch auf Flucht und Kampf einstellt und Ängste entstehen. Zwangsläufig werden Stresshormone ausgeschüttet, die wichtig sind, so eine schwierige Situation zu meistern.
Versuche es daher lieber mit positiven Formulierungen: “Ich bin gelassen und tiefenentspannt” oder “Ich bin erfolgreich”.
Regel Nummer 2: Du hast Dein Mantra gefunden? Prima. Dann solltest Du es auswendig lernen. Wenn das Mantra zu lang ist und Du es Dir nicht sofort einprägen kannst, schreibe es auf ein Kärtchen. Während der Meditation kannst Du das Mantra dann ablesen. Mit der Zeit ist das Mantra ein Teil von Dir und Deine Meditation wird flüssiger. Nun kannst Du es auch außerhalb der Meditation hervorragend in Deinen beruflichen und privaten Alltag einbauen (ähnlich, wie die Achtsamkeitsmeditation ) und Deinen Geist in einer schwierigen Alltagssituation stärken.
Mit einem klassischen Mantra meditieren
Ein Mantra in einer anderen Sprache musst Du nicht zwingend verstehen. Die uralten Weisheiten aus Tibet oder Indien lassen sich ohnehin nur sehr schwer und in den allermeisten Fällen auch nur grob übersetzen. Gleichwohl können sie eine enorme Wirkung entfalten und Dich auf deinem Weg zu einem glücklicheren Leben unterstützen.
Ich habe Dir 8 kräftige Energieformeln zusammengestellt. Sie sind sehr beliebt und Du kannst sie im Handumdrehen auswendig lernen.
OM
OM ist das heiligste Mantra. Aus den Schwingungen dieser Silbe soll – so der Glaube der Hindus, Jainas und Buddhisten – das Universum entstanden sein. Der kosmische Urklang, wie OM auch oft bezeichnet wird, enthält die reine Energie. Seine drei Klänge stehen für die Trinitäten. Meditierst Du mit diesem Mantra, so beschreitest Du den Pfad der spirituellen Erkenntnis.
SAT NAM
SAT NAM ist ein sehr beliebtes Mantra, dass aus dem Kundalini Yoga kommt. Mit ihm richtest Du Dich an Deine innere Wahrheit, Dein inneres Selbst und Deine wahre Identität. Es geht bei diesem Mantra also um das Erkennen Deines wahren Kerns.
RA MA DA SA
RA MA DA SA ist ein besonderes Mantra auch aus dem Kundalini Yoga. Seine positive Energie soll Dich und andere Menschen, die Du in Dein Gebet einbeziehst, heilen.
OM MANI PADME HUM
OM MANI PADME HUM ist das heiligste Mantra im tibetischen Buddhismus. Mit diesem Mantra empfängst Du Mitgefühl und Liebe und bist in der Lage beides an Deine Mitmenschen weiterzugeben.
OM NAMAH SHIVAYA
OM NAMAH SHIVAYA ist im Hinduismus und Shivaismus weit verbreitet. Mit diesem Mantra wird das Göttliche (Shiva ist der bedeutungsvollste Gott im Hinduismus) angesprochen und gehuldigt, dass jeder Mensch in sich trägt.
SA TA NA MA
SA TA NA MA hilft Dir, Blockaden zu lösen, Veränderungen einzuleiten oder Dich von Sorgen zu befreien.
LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU
LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU Mit LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU verbindest Du Dich mit allen Lebewesen und wünscht Ihnen Glück, Harmonie und Freiheit.
SO HAM
SO HAM bedeutet so viel wie “Ich bin das”, Mit diesem Mantra findest Du Einheit und inneren Frieden. Es hilft Dir, Dich zu akzeptieren und selbst zu lieben, denn Du bist bist vollkommen.
Mantra Meditation lernen: die Schritt für Schritt Anleitung zum Meditieren
Schritt 1: Wähle ein Mantra
Suche Dir zunächst ein passendes Mantra für Deine Meditation. Einige Inspirationen habe ich Dir ja gegeben. Egal ob Silbe, Wort oder Vers, achte darauf, dass Dich das Mantra stärkt, Du mit ihm Ruhe findest und Du Dich besser fokussieren kannst.
Schritt 2: Suche Dir einen ruhigen Meditationsplatz
Suche Dir einen Platz, an dem Du in Ruhe meditieren kannst. Denn nur, wenn Du ungestört bist und nicht durch äußere Einflüsse abgelenkt wirst, kannst Du Dich richtig entspannen und mit Hilfe Deines Mantras zur innere Einkehr kommen.
Schritt 3: Setze Dich bequem hin
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Du Dich hinsetzen kannst. Im Schneidersitz oder Lotussitz auf einer Matte oder einem Kissen. Du kannst Dich aber auch auf einen Hocker und einen Stuhl setzen. Lege Deine Hände auf Deine Knie oder in Deinen Schoß. Damit Du einen längeren Zeitraum meditieren kannst, ist es wichtig, dass der Sitz Dir keine Schmerzen bereitet und Beine, Rücken, Nacken, Schultern, Hals und Kopf nicht verspannt sind im Anschluss.
Schritt 4: Schließe Deine Augen
Damit Dich äußere Einflüsse nicht ablenken, schließe die Augen. Mit geschlossenen Augen kannst Du besser eine Verbindung zu Deinem Innenleben aufbauen. Egal, welche Eigenschaft Du Dir wünscht – Glück, Liebe, Schönheit usw. – Du spürst, siehst oder erlebst Dein Mantra sehr viel intensiver, wenn die äußeren Reize nicht zu Dir vordringen.
Schritt 5: Atme tief durch
Bevor Du mit der Mantra Meditation startest, hole mehrere Male tief Luft und atme sie wieder aus. Versuche dabei, Deinen Geist frei zu machen von Gedanken und Deinen Körper zu entspannen.
Schritt 6: Wiederhole Dein Mantra
Nun wiederholst Du Dein Mantra: sanft, aus dem Herzen heraus, langsam und ruhig im Geist. Du kannst es laut aufsagen, still flüstern, stumm im Gedanken rezitieren oder singen (chanten). Für Anfänger empfehle ich zunächst eine 5-10 minütige Sitzung. Fortgeschrittene können 20-30 Minuten meditieren.
Schritt 7. Hole Deinen Geist zurück
Je nachdem wie geübt Du bist, wird Dein Geist früher oder später auf Wanderschaft gehen. Das Abschweifen ist Teil der Mantra Meditation und überhaupt nicht schlimm. Du hast ja Dein Mantra, auf das Du Dich wieder fokussieren kannst. Fange also Deine Gedanken wieder ein und rezitiere in Ruhe Deine heilige Energieformel.
Schritt 8: Beende Deine Meditation
Wenn Dein Wecker klingelt, ist es Zeit die Meditation zu beenden. Wecke Deinen Geist aber nicht abrupt, sondern hole ihn behutsam in die Gegenwärtigkeit zurück. Verweile noch ein wenig im entspannten Sitz und öffne langsam Deine Augen.
Fazit: finde mit der Mantra Meditation Deine innere Ruhe
Eine Mantra Meditation ist eine sehr gute Möglichkeit, Körper, Geist und Seele zu beruhigen.
Egal ob Du Dir ein eigenes Mantra überlegst oder doch lieber ein klassisches Sanskrit Mantra nutzen möchtest, der Effekt ist der gleiche. Die positive Energieformel gibt Dir Kraft und hilft Dir, stressige Situationen besser zu meistern. Durch das regelmäßige Training finden Begriffe wie “Liebe”, “Glück”, “Frieden”, “Freiheit”, “Mitgefühl”, “Gesundheit” den Weg in Dein Gehirn und werden dort als Wahrheit abgespeichert. Der Zugriff auf negative und blockierende Glaubenssätze wird hingegen erschwert.
Last but not least: Die Mantra Meditation ist sehr einfach zu lernen und kann fast jederzeit, an fast jedem Ort und in jeder Position (Sitzen, Stehen, Liegen, Gehen) angewendet werden.
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